Transkription – Episode 14

Intro
ADHS & WIR(R) der unterhaltsame Beziehungs-Podcast. Mit Veve und Dennis.

Dennis
Hallo und herzlich willkommen zu ADHS & WIR(R), dem heiteren… Nee! Dem unterhaltsamen… Ich will immer Familien-Podcast sagen… Dem unterhaltsamen Beziehungs-Podcast! Wir sind in der 14. Ausgabe und wirr… Nee… wir… meine Güte… Wir, das sind zum einen der Dennis – ich – und auf meiner gegenüberliegenden angrenzenden Studioseite ist meine hinreißende Ehefrau Veve.

Veve
(gerührt) Ohhh!

Dennis
Hallo Veve.

Veve
Hallo, Dennis, das ist aber lieb. (haut gegen das Mikrofon) Ohh! Schon zum hundertsten Mal da drangestoßen!

Dennis
Wie oft wirst du heute noch deine Extremitäten bewegen, ohne an das… UND an das Mikro kommen? Es passt ja nichts, mein Gott! Und ich sag noch: Lass uns heute mal schon mal nachmittags aufnehmen, weil gegen Abend habe ich ja immer das Problem, dass die Tablette langsam nachlässt und ich dann etwas tüddeliger werde. Aber ich glaube, so einen beschissenen Opener wie heute habe ich noch nie in die Schüssel gedrückt…

Veve
Aber dafür war die Begrüßung sehr liebreizend. Vielen Dank dafür und Hallo an alle nochmal.

Dennis
(singt) So ist das Lebenaaahhh.

Veve
Na, wer weiß, wer weiß…

Dennis
Habe ich das richtig gemacht?

Veve
Ja. „So ist das Lebennnnnnaa…“

Dennis
Und uns geht es nicht um den Song an sich, sondern um dieses blöde… Was ist das überhaupt? Ist das ein Gutturallaut am Ende? „Nnnnaaaa“

Veve
Ich weiß nicht. Die Bayern machen das ganz oft. Und die Franken, dass die immer an Wörter, die mit N enden, ein E noch dran hängen.

Dennis
Ja?

Veve
Ja. „Können wir das nicht heute machenE“?

Dennis
Echt?

Veve
Ja

Dennis
Ich dachte, das wär‘ Sachsen.

Veve
Die machen das bestimmt auch.

Dennis
Ach so…

Veve
Aber bei den Bayern fällt es irgendwie ganz, ganz besonders auf.

Wieso?

Veve
Ich höre das immer wieder. Leute, die ’nen bayerischen Akzent haben., die ziehen immer das E mit hinten lang, wenn die Worte auf N enden.

Dennis
Uhh! „Auf N enden“!

Veve
„LebenE“. „MachenE“.

Dennis
Hätte ich jetzt nie mit Bayern in Verbindung gebracht. Ich kann das, was du danach machst, aber ich hätte nie gedacht, dass das der Bayer ist.

Veve
Hoffentlich sage ich da jetzt auch nichts Falsches, vielleicht machen das noch viele andere auch so. Ich weiß es nicht. Vielleicht machen das auch aus anderen Bundesländern die Menschen, aber ich kenn das vor allen Dingen von den Bayern.

Dennis
Das können uns ja unsere sowieso sehr regelmäßig schreibenden Hörer gerne dann mitteilen, falls du dich da jetzt geirrt hast.

Veve
„MitteilenE“…

Dennis
Ja… Nee, war natürlich ’n Scherz. Wir haben ja, wie ihr vielleicht am Rande mitbekommt, überhaupt nicht viele Hörer, die sich mitteilen. Okay, nein, ganz fair gesagt, wir haben sowieso nicht viele Hörer. Und von denen nochmal dann sowieso fast keine, die sich mitteilen. Das ist die ganze traurige Geschichte. Und es ist wirklich kein Scherz, neulich wieder ein Podcast gehört. Da ging es um Podcasts an sich und dort wurden dann die Zugriffszahlen pro einzelner Sendung, also pro Einwohner Podcastfolge erwähnt. Und da hätte ich fast geweint, da hab ich gedacht: Was? Sowas nennt ihr in eurer Welt durchschnittliche Hörerzahlen? In unserer Welt wären das unsere Hörerzahlen mal 5000. Und dann stehe ich manchmal… Ich weiß auch nicht warum, ich habe diese Gedanken meist, wenn ich am Waschbecken im Badezimmer stehe. Da stehe ich dann da, wasch mir die Hände und denk „Warum machen wir das eigentlich, wenn es fast keiner hört?“ Und dann ist mir aber eine gute Antwort eingefallen, die auch stimmt, zumindest für mich. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber wir treffen ja wenige Leute, einfach zum einen, weil das wegen Corona jetzt sowieso nicht geht und ich auch zum nicht so ein Riesenfan bin von so Zusammensitzereien. Und ich glaube, wenn wir den Podcast machen, dann ist das fast so ein bisschen wie der perfekte Treff-Abend mit Freunden. Perfekt deswegen, weil sie ja gar nicht in echt da sind. Das heißt, wir sitzen hier alleine, wir können machen was wir wollen. Unsere Freunde sind dann die zwei, drei Hörer da draußen. Und wenn denen das nicht passt: Wir kriegen’s ja nicht mal mit! Deswegen: Es ist wirklich perfekt. Man hat den ganzen Podcast über nicht einmal das Gefühl, dass es jetzt gerade Mist ist, was man erzählt, weil: Selbst wenn die Leute das später denken, man bekommt das dann ja nicht mehr mit, weil selbst das wird uns nicht geschrieben. Und das Tolle daran ist aber – das ist der Hauptgrund, warum ich diese Metapher gut finde – ich glaube, ich bin zumindest wirklich so ein Mensch, auch früher mit Projekten schon gewesen, wenn Leute mich ausgelacht haben, warum ich das überhaupt mache, „das hört doch fast keiner“. Ich finde immer, solange es zwei Leute nur hören und es mir gleichzeitig auch Spaß macht, ich es also nicht unter Stress mache… Also: es macht mir Spaß beim Produzieren und ich weiß, es hören mindestens zwei Leute, dann hat es doch wirklich komplett den Faktor von: Ich hätte mich ja auch in der selben Zeit mit diesen zwei Leuten einfach treffen können, so wie das 100.000 andere Menschen machen. Und denen würde man dann ja auch nicht im Vorbeigehen sagen „Mann, bist du bescheuert, hier im Café mit deinen zwei Freunden zu sitzen? Könntest doch was viel besseres machen“. So empfinde ich das, wenn wir Sachen produzieren, von denen tatsächlich, glaube ich, wenige Leute überhaupt nur Kenntnis nehmen. Das ist zwar schade, ich würde mich auch freuen, wenn wir 100.000 Hörer hätten. Aber selbst wenn wir nur zwei oder drei haben, ist das ja immer noch genau der Schnitt, den man hätte, wenn man gute Freunde zu Gast hätte.

Veve
Ja, das stimmt. Und auch, wenn wir wenig Feedback bekommen haben bisher, haben wir aber doch Feedback bekommen, in dem Menschen uns dann teilweise auch gesagt haben, dass ihnen das geholfen hat. Oder dass sie wegen des Podcasts erst auf die Idee gekommen sind, zum Arzt zu gehen und sich auf ADHS testen zu lassen. Allein dafür hätte sich’s ja eigentlich schon gelohnt. Und wär’s blöd, wenn man das dann lassen würde, finde ich.

Dennis
Aber das muss auf jeden Fall besser werden. Also, bei euch da draußen auf jeden Fall. Bei uns vielleicht auch, aber das müsst ihr uns dann schreiben. Das Ding ist, ich hatte letzte Woche bei Instagram noch mal aufgerufen, man möge uns doch bitte Szenarien im Kommentar schicken für unsere Rubrik „Du? Oder ich?“.

Veve
Genau.

Dennis
Also sowas wie: Wer würde er, nachdem er in Scheiße getreten ist, das ablecken? Und dann müssen wir spontan sagen: Du oder ich.

Veve
Und da haben sich doch bestimmt richtig viele gemeldet, oder?

Dennis
Nein!

Veve
Das ist echt schade. Ich hätte gedacht, dass wenigstens so zwei, drei Leute da vielleicht drunterschreiben. Es muss ja nicht die große Masse sein.

Dennis
Und auch hier wieder: Ich bin jetzt gerade auf Instagram. Wir haben – Stand heute wir nehmen am Mittwoch auf – 96 Abonnenten. In meiner Welt. ist das was Geiles, weil ich kurz davor bin, auf eine dreistellige Zahl gucken zu können. Ich weiß gar nicht, was war das neulich bei Schlag den Star. Wie viele Instagram-Follower hat Selena Gomez?

Veve
Unzählbar!

Dennis
Das sind doch wirklich einige Millionen, ne?

Veve
Ja, ja, auf jeden Fall.

Dennis
Das haben wahrscheinlich deutsche Podcaster sowieso gar nicht. Aber ich gucke jetzt mal was hat Andreas Loff?

Veve
Na ja, die, die bekannt sind ja schon. Ich meine, wir sind ja jetzt keine Promis oder so. Das ist ja schon ein Unterschied. Und normale Leute, die vielleicht kein ADS haben, die hören uns auch nicht unbedingt.

Dennis
Aber zum Beispiel Andreas Loff, den ich ja gerne auch mal erwähne, der den Podcast „Das Ziel ist im Weg“ macht und zusammen mit Oli P. „Ich hab dich trotzdem lieb“. Der gehört zu denen, die ich in meiner Blase zumindest wirklich als relativ prominenten deutschen Podcaster auch empfinden würde, weil er halt auch so ein Interviewformat macht, wo wirklich auch fast alle schon waren, die bekannt sind. Der hat 11.200 Abonnenten, ist also auch meilenweit entfernt von Millionen. Also der würde auch die Selena-Gomez-Zahlen angucken und denken „Boar, ist das deprimierend. Wieso hab ich dann nicht mal 100.000? Wieso habe ich dann nur 11.000?“ Aber wenn der dann bei mir klicken würde und sieht 95? Der würde wohl sagen „95.000, oder was? Ja geil“. Nee, nee, 95 und dann hört’s auf.

Veve
Aber so oft, wie du „Das Ziel ist im Weg“ schon hier empfohlen hast, müsste er dir eigentlich die Hälfte von diesen ganzen Abonnenten abgeben. (lacht)

Dennis
(lacht) Die Rechnung ist, glaube ich, unlogisch. Wenn uns nur jeder zweite von Instagram überhaupt hört, dann haben wir ja nur 50 Hörer wahrscheinlich. Und dann haben wir an seinen 11.200 irgendwie doch gar nicht so viel mitgewirkt. Aber um darauf noch mal zurückzukommen Natürlich, die reine Zahl ist für sich eher beschämend. Theoretisch. Aber ich finde, 96 Leute, die ich alle gar nicht kenne… Oder man muss es sich anders vorstellen: Wie oft habt ihr das in eurem Leben gehabt, dass ihr auf der Straße 96 Leuten begegnet seid und die haben alle „Guten Tag“ gesagt? Doch kein einziges Mal.

Veve
Das stimmt.

Dennis
Und hier hast du Leute, die dir gewissermaßen sogar einen Zettel in deinen Briefkasten schmeißen, wo draufsteht „Bitte informiere mich über alles, was du machst“. Und wenn man das so sieht, da ist dann jede einzelne Person schon wieder irgendwie klasse, finde ich.

Veve
Finde ich auch. Und bei diesen ganz großen Kanälen weiß man ja auch nicht, wie viele da mittlerweile vielleicht sogar eingekauft sind. Das kommt ja auch immer noch dazu. Gibt ja auch den einen oder anderen Kandidaten, der sich so seine Follower heranzieht.

Dennis
Du wirst dich wundern, das war bei uns ja ähnlich. Wenn du eine Werbeanzeige schaltest bei Instagram oder so. Also, mittlerweile kann man das schon eingrenzen und sagen „Ich möchte, dass die nur ausgespielt wird an Leute in Deutschland“. Ich habe vor ein paar Jahren, als es das noch nicht gab, eine Werbeanzeige gehabt. Und es waren so viele Gefällt-mir-Klicks plötzlich aus Asien, aus Indien, aus der ganzen Ecke. Was auch in Berichten teilweise gesagt wurde, dass da ganze Farmen… Leute am PC sitzen und dann wirklich nur auf „Gefällt mir“ klicken.